Das Ouessant-Schaf oder Bretonische Zwergschaf, das zu den kurzschwänzigen nordischen Heideschafen gehört, ist kleiner und leichter als andere Hausschafrassen.
Unter den kargen Lebensbedingungen und dem rauen Klima der kleinen Insel Ouessant weit draußen im Atlantik entwickelte sich diese sehr kleine, zähe und robuste Schafrasse, die nur geringe Futteransprüche stellt.
Früher hielt man die Schafe auf der Insel Ouessant-vom Frühjahr bis nach der Ernte in Koppeln oder paarweise an langen Seilen angepflockt in den Gärten. Ab Ende September zogen die etwas 5000 Tiere in einigen Herden frei über die abgeernteten Ackerflächen der stürmischen Insel. Die Böcke besitzen eindrucksvoll geschwungene Hörner. Die ursprünglichen Ouessant-Schafe waren schwarz. Aus der langen und dichten Wolle der Ouessant-Schafe konnten die Frauen ohne zu färben, ihre Kleidung herstellen. Schwarz war die Farbe der Tracht der Frauen auf Ouessant, weil viele Männer auf See blieben.
Etwas um 1920 verschwand das reinrassige Ouessant von der Insel, da größere weiße Festlandschafe den ursprünglichen Typ des Ouessant-Schafes verdrängten. Überlebt haben die Ouessant-Schafe in Schlossparks und Tierparks auf dem französischen Festland. So wurden die Ouessant-Schafe vor dem Aussterben bewahrt von denen es 1960 nur noch ganz wenige Exemplare gab. Durch den Einsatz engagierter Züchter, vor allem in Frankreich, Holland und Deutschland ist heute der Bestand dieser seltenen Landschafrasse gesichert.
Die Bretonischen Zwergschafe eignen sich sehr gut zur Landschaftspflege, so zum Beispiel in Weinbergen und Solarparks. Die meist schnell zutraulich werdenden Schäfchen haben sehr feinen Antennen für ihr Gegenüber. Als klassische Fluchttiere mögen sie keinen Druck, keine Hektik und keinen Stress. Zudem strahlen sie Ruhe und mit ihrem schönen und dichten Wollvlies Wärme aus. Kinder mit Autismus können zum Beispiel so lernen angstfrei Nähe zuzulassen.
Die Rohwolle der Ouessant-Schafe eignet sich nach dem Waschen und Kardieren sehr gut zum Filzen und Spinnen.
Weiterführende Links:
Die Schäfchen machen viel Freunde, dabei gilt es stets das Tierwohl von Mitgeschöpf Tier im Auge zu behalten. Ein guter Anhaltspunkt sind die Empfehlungen des Landesbeirates für Tierschutz:
Hilfreich sind zudem Schafhaltungskurse des Landesschafzuchtverbandes
und des LAZW Aulendorf
https://lazbw.landwirtschaft-bw.de
Sehr kompetente und praxisnahe Beratung zu Impfungen, Zoonose-Prophylaxe,
Parasitenkontrolle und Fütterungsberatung sowie Lämmeraufzucht durch Frau Dr. med. vet. Daniela Bürstel, vom Schafherdengesundheitsdienst der Tierseuchenkasse
Baden-Württemberg
https://www.tsk-bw.de/tiergesundheitsdienste/schafherdengesundheitsdienst/
(Gründungs-)Mitglied der Interessengemeinschaft Ouessantschaf
www.interessengemeinschaft-ouessantschaf.de
Schäferverein Hohenneuffen.de
http://www.schaeferverein-hohenneuffen.de/
Fellbacher Weingärtner eG
Projekt "Schafe im Weinberg"
der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie des Staatliche Weinbauinstitutes Freiburg
Schafe im Weinberg | Hochschule Rottenburg (hs-rottenburg.net)